Fotoausstellung Altes Handwerk & Traditionsberufe

Fotoausstellung Altes Handwerk & Traditionsberufe

12.09. – 13.09.2020 – je 14:00 – 18:00

„Wer die Zukunft erforschen will, muß die Vergangenheit kennen.“ – Chinesisches Sprichwort

Wie sieht unsere Gesellschaft heutzutage aus? Gibt es Gewerke, die immer seltener anzutreffen sind, vielleicht sogar langsam aussterben?

In der Fotoausstellung Altes Handwerk & Traditionsberufe zeige ich Handwerker, alte und klassische Berufe, Berufungen mit Leidenschaft und Profession. Einfach, inszeniert, im alten Stil, schwarz-weiß Portraits, inspiriert durch August Sander. Anders als bei meinen Werbe-Shootings mit Fotokonzept sind diese Aufnahmen nicht lange vorbereitet, sondern im Reportagestil, ohne größere Inszenierung.

Tradition wird in den Vier- und Marschlanden noch groß geschrieben. Die Ausstellung war vor Corona urspünglich Teil des Veranstaltungs-Wochenendes „Denk mal neu“ der Vier-und Marschlande Querbeet Gemeinschaft. Die Vier- und Marschlande sind ein großes Blumen- und Gemüseanbaugebiet im Südosten Hamburgs. Landwirtschaft und alte Fachwerkhäuser prägen die Kulturlandschaft, die inzwischen ein beliebtes Naherholungsgebiet geworden ist. Einige Höfe bieten weitere Ausflugsziele; alle Termine unter: www.vum-querbeet.de .

Ich bin hier in Vierlanden aufgewachsen und stark mit der Natur verbunden. Daher sollte auch die Ausstellung hier stattfinden. „Corona-konform“ werden die Fotos draußen in einem frisch renoviertem, offenen Gewächshaus, anders als bei einer klassischen Ausstellung, in alten Eisen-Fensterrahmen präsentiert. So wird die Ausstellung in die Umgebung eingebunden und geht eine Verbindung mit der Natur ein.

Ich durfte wahnsinnig spannende Geschichten hören, habe von ihren Tätigkeiten begeisterte Menschen getroffen und tolle Einblicke in Werkstätten und Arbeitsweisen gewonnen. Einer von ihnen fragte mich, was mein Beweggrund für diese Serie war. Mir war schon immer wichtig mit meinen Fotos eine Geschichte zu erzählen. Ich sehe, wie viel in Vergessenheit gerät, und ich möchte einen Teil davon bewahren. Für mich schließt sich ein Kreis, wenn ich die Ausstellung nun in dem eigenhändig renoviertem Gewächshaus präsentieren kann, dass früher Teil der Gärtnerei meiner Urgroßeltern und Großeltern war. Der Blumenanbau hier in der Gegend wird weniger, deshalb habe ich auch einen Blumengärtner aufgenommen, der den elterlichen Betrieb übernommen hat. Ich habe einen Intarsientischler portraitiert, der mit minutiöser Detailliebe Holzfuniere zu Kunstwerken verarbeitet. Und einen Pfeifenbauer, wahrscheinlich der einzige in Europa, der seine Pfeifen nicht an der Drehbank, sondern per Hand mit Hobel und Feilen anfertigt. Das hat auch mit Entschleunigung zu tun. Ähnlich wie das Gefühl, als ich in Manhattan einen Hutmacher von 1911 und einen Barbier mit Einrichtung von 1928 besuchte. Wir werden in eine andere Welt versetzt; eine die beruhigt; in der alte Handgriffe ausgeführt werden, in der Altes bewahrt wird, in der Menschen überzeugt und begeistert sind, von dem, was sie tun. Doch dies will auch bezahlt werden. Auch daran möchte ich erinnern. Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass es den Beruf des Kutschenbauers in Deutschland nicht mehr gibt. „Es lohnt sich einfach nicht mehr“, sagte man mir.

Viele der fotografierten Personen werden auch vor Ort und sicherlich für einen Schnack zu haben sein. Anschließend kann man sich im Cafe Vierlanden mit leckeren Dinkelkuchen – und Torten stärken, bevor es zur weiteren Ausflugszielen weitergeht.

Ich freue mich schon sehr auf die Vorbereitungen und sehe es als Herausforderung! Teile gerne die Infos zu Veranstaltung, zum Beispiel als Facebook-Veranstaltung. Wir sehen uns dann dort!

Wo: Cafe Vierlanden, Neuengammer Hausdeich 471, 21039 Hamburg
Wann: Samstag 12.09. – Sonntag 13.09.2020, je 14.00-18.00 Uhr
Eintritt frei